Vom 21. Dezember bis 1. Januar befinden wir uns im Weihnachtsurlaub. Alle Anfragen und Bestellungen werden ab dem 2. Januar wieder bearbeitet. Wir wünschen Dir ein frohes Fest und einen guten Rutsch!

Conflictfood

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Conflictfood

Das Sozialunternehmen mit Sitz in Berlin pflegt Kontakte in Konflikt geprägte Regionen in Myanmar, Palästina, Afghanistan, Kambodscha und der Ukraine. Dort arbeiten sie mit Handelspartnern für kulinarische Köstlichkeiten zusammen. Seit 2024 beziehen wir Food-Produkte von Conflictfood.

Ökonomische Fairness

Conflictfood legt Wert auf die Rückverfolgbarkeit der Produkte bis in den kleinsten Produktionsschritt. Ihr direkter Handel unterstützt die eigenverantwortliche Produktion unabhängiger Produzent*innen. Ohne Zwischenhändler einigen sie sich gemeinsam auf einen gerechten Preis. Damit stärken sie wirtschaftliche Strukturen in Konfliktregionen, bekämpfen Armut und schaffen friedvolle Perspektiven. Ihr Ziel ist die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Handelspartner. Nur so sind sie in der Lage, selbstbestimmt ihr Leben zu führen sowie die Gesellschaft und ihr Land mitzugestalten.

Soziales Engagement

Conflictfood folgt einem ganzheitlichen, sozial nachhaltigen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Bäuer*innen in Konfliktregionen hin zu einem kulturellen Austausch über den Genuss kulinarischer Köstlichkeiten. Sie unterstützen marginalisierte Gruppen, Frauen und Minderheiten durch die Wertschätzung ihrer Arbeit. Das sorgt langfristig für Selbständigkeit und Anerkennung.

In jeder Produktverpackung steckt eine Zeitung, die über den Konflikt der jeweiligen Herkunftsregion, die Geschichte, Esskultur und Lebensfreude informiert. Conflictfood schafft damit ein Bewusstsein für andere Länder und Kulturen und rückt die Produzent*innen in den Vordergrund. Sie zeigen damit eine andere Seite der Regionen, über das dominante Krisenimage hinaus. Damit schaffen sie Verständnis für globale Zusammenhänge und bauen Schranken ab. Vor allem die im Kopf.

Ökologische Herstellung

Conflictfood fördert eine nachhaltige Produktion in den Partnerregionen. Diversifizierung der Landwirtschaft sowie Vielfalt an Saatgut und Sorten sind für sie selbstverständlich.

Handelspartner von Conflictfood

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Safran: Frauenkollektiv in Afghanistan

Afghanistan hat eine bewegte Geschichte. Seit vier Jahrzehnten herrscht Krieg. Die Möglichkeiten für Frauen und Mädchen an gesellschaftlicher Teilhabe werden immer weniger. Nur selten haben sie Zugang zu würdevoller und lukrativer Arbeit. Die Wirtschaft kam komplett zum Erliegen und durch den Klimawandel werden die Ernten immer schlechter.

 

Seit über 5 Jahren baut Conflictfood eine funktionierende Wertschöpfungskette für Safran auf. Das Team von knapp 100 Frauen im Dorf Shakiban in der Region Herat erntet das Rote Gold. Der Handel mit Conflictfood sichert den Frauen und ihren Familien ein sicheres und stabiles Einkommen und ermöglicht ihnen wirtschaftliche Freiheiten, abseits des Opium-Anbaus.

 

Mit der Machtübernahme der Taliban hat sich für die Bevölkerung in Afghanistan vieles verändert. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten blicken sie zuversichtlich in die Zukunft. Gemeinsam mit der britischen Hilfsorganisation Hand in Hand International hat Conflictfood 2021 mit einem visionären Projekt begonnen: Die wirtschaftliche Stärkung des Frauenkollektives soll zum Vorbild für weitere Dörfer und Regionen werden. In absehbarer Zeit stellen sie auf Bio-Produktion um und erreichen 1.500 Menschen in Afghanistan, 70 % davon Frauen. Ein enormer Mehrwert für die gesamte Region!

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Tee: Volk der Ta’ang in Myanmar

Die Berge des Shan-Staates sind Heimat zahlreicher ethnischer Minderheiten. Das Volk der Ta’ang kultiviert Tee seit vielen Generationen. Die größte Schwierigkeit für Unternehmer*innen aus dem Nord-Shan sind die anhaltenden Konflikte in der Region. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen mit der Regierungsarmee. Die Konflikte erschweren den internationalen Handel.

 

Der Handel mit Conflictfood ermöglicht den Bäuer*innen ein faires und stabiles Einkommen. Die Identität der Ta’ang wird gestärkt – eine alte und fast verloren geglaubte Tradition des Tee-Anbaus bleibt erhalten. Die Teebäuer*innen haben sich zu einem Verband zusammengeschlossen und investieren Teile ihres Einkommens in Schulungen, um ihr Wissen über Erntetechniken und Warenexport zu erweitern. Dieses neue Wissen kann mit traditionellen Praktiken kombiniert und an zukünftige Generationen weitergegeben werden.

 

In den Bergen der Shan-Region wachsen die Teepflanzen noch wild zwischen Teak- und Macadamiabäumen. Der naturbelassene Bio-Tee bildet seit Generationen die Lebensgrundlage für das Volk der Ta’ang. Bis heute werden die jungen, frischen Blätter von Hand gepflückt und behutsam nach biologischen Kriterien weiterverarbeitet.

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Freekeh: Kooperative in Palästina

Die politische Lage in Israel und Palästina wirkt sich dramatisch auf die Landwirtschaft und die Produktionsbedingungen aus. Die palästinensische Gesellschaft gründet einen Großteil ihres Selbstverständnisses auf der Kultivierung und dem Erhalt von Grund und Boden. 

 

Die palästinensischen Bäuer*innen sind von den Folgen der Besatzung betroffen: Landraub, Zerstörung von Anbauflächen, eingeschränkter Wasserzugang und Handelsbarrieren, die ihnen das Leben erschweren.

Jenin, im Norden der Westbank, ist die Kornkammer Palästinas. Dort hat Conflictfood eine Bio-Kooperative getroffen, die Freekeh, ein grün geerntetes und auf Flammen geröstetes antikes Korn, nach altem Brauch anbaut. Sie eröffnen den Bäuer*innen neue Absatzmärkte und schaffen durch direkten und fairen Handel eine stabile wirtschaftliche Perspektive.

 

Für die, von Wasserknappheit betroffenen, palästinensischen Bäuer*innen bietet Freekeh eine nachhaltige landwirtschaftliche Alternative. Durch das frühe Ernten des noch grünen Korns ist der Wasserverbrauch deutlich geringer als bei anderem Getreide. Außerdem trägt die Kultivierung von Freekeh zum Erhalt der ökologischen Diversität des Landes bei.

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Kampot-Pfeffer: Familienunternehmen in Kambodscha

Im Wahn, eine agrarische Gesellschaft wiederherzustellen, ließ das Regime der Roten Khmer Ende der 1970er Jahre die gesamte intellektuelle Elite Kambodschas ermorden. Fast zwei Millionen Menschen – etwa ein Viertel der damaligen Bevölkerung – verloren ihr Leben. Die Folgen dieses Genozids sind bis heute spürbar. Es fehlt an einer unabhängigen Justiz, in der Verwaltung grassiert die Korruption, die Aufarbeitung der Vergangenheit geht nur schleppend voran. 

 

Es leidet nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Naturressourcen. 85 % des Urwalds wurden in Kambodscha abgeholzt, Landraub und Zwangsräumungen gehen zugunsten internationaler Konzerne weiter. Die Böden laugen aus, es kommt zu Missernten; der Klimawandel beschleunigt diese traurige Entwicklung. Mit ihrem Familienunternehmen haben die Schwestern Keo und Malika beschlossen, dieser Abwärtsspirale etwas entgegenzusetzen. Sie stellen sich entschlossen gegen Globalkapitalismus und eine industrialisierte Welt, indem sie Baum für Baum ihr Grundstück wieder aufforsten. Im Sindora Garten versorgt sich das Familienunternehmen dank regenerativer Landwirtschaft zur Gänze selbst. Im Herzen dieser grünen Oase ernten sie Kampot Pfeffer.

 

Der Pfefferstrauch, Piper Nigrum, liebt die rote, steinige Erde und das tropische Klima. Die Schwestern ernten drei Sorten Kampot Pfeffer. Schwarzer Pfeffer entsteht aus den jungen Früchten der Pflanze. Für den roten Pfeffer bleiben die Früchte bis zur vollen Reife am Strauch und erhalten dadurch ihr floral-fruchtiges Aroma. Weißer Kampot Pfeffer schmeckt besonders frisch und klar, weil seine Schale per Hand vom Fruchtfleisch gelöst wurde.

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Kräutertee: Dorfgemeinschaft mit Bio-Manufaktur in der Ukraine

Der Angriffskrieg Russlands hat in der Ukraine tausenden Menschen das Leben genommen, ganze Städte und Landstriche sind zerstört – die Bevölkerung des ärmsten Landes Europas leidet. Über zehn Millionen Menschen haben das Land verlassen, sieben Millionen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Viele von ihnen fliehen vom reichen Osten in den ärmeren, agrarisch geprägten Westen der Ukraine – in die ukrainischen Karpaten.

 

Aus dem Naturreservat der ukrainischen Karpaten kommt Ivan Chai – handverlesener Bio-Weidenröschen-Tee. Der direkte Handel mit der Bevölkerung stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch ihre Identität – gerade in Krisenzeiten ein unschätzbarer Wert. Im Sommer werden die Blätter des Weidenröschens von der Dorfgemeinschaft von Hand gepflückt, in der Bio-Manufaktur Molfar fermentiert und anschließend getrocknet. Conflictfood ist das erste Unternehmen, das diesen Bio-Tee aus der Ukraine in die EU bringt. Das fördert die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Handelspartner*innen und schafft die Grundlage für Eigenständigkeit und die Sicherung ihrer Existenz.

 

Weidenröschen, Feuerkraut, Trümmerblume – das Epilobium angustifolium kennt man unter vielen Namen. Diese Pionierpflanze wächst als erste nach Waldbränden, auf Trümmerfeldern, in Bombenkratern. Ihre Wurzeln graben sich tief in den Boden, bringen Nährstoffe ein und schützen ihn vor Erosion. Bienen und Schmetterlinge lieben den intensiven Nektar der rosafarbenen Blüten.

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Flor de Sal: Salz-Kooperative in Mosambik

Mosambik, geprägt von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung und einem verheerenden Bürgerkrieg, gehört heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Auch Klimawandel und Extremwetterkatastrophen setzen dem Land zu. Im besonders benachteiligten Norden haben sich 3000 Salzbäuer*innen zu einer Kooperative zusammengeschlossen, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern und die Qualität ihres Salzes zu perfektionieren. Der direkte Handel mit Conflictfood schafft der Kooperative eine nachhaltige Einkommensquelle, fördert ihre Selbständigkeit und stärkt die Gemeinschaft.

Während der Regenzeit leiten die Salzbäuer*innen der Kooperative das kristallklare Wasser des Indischen Ozeans in ein raffiniertes System von Mulden und Schleusen. Über Monate hinweg fließt es von Becken zu Becken, während heiße Winde und trockene Hitze den Salzgehalt stetig erhöhen. Bei optimalen Bedingungen “erblühen” die zarten Salzblumen an der Wasseroberfläche. Das Flor de Sal wird vorsichtig von Hand abgeschöpft und in der Sonne getrocknet. Das macht es zum begehrten und wohl besten Salz der Welt: Es hat zarte, feuchte Kristalle mit subtilem Geschmack und knuspriger Textur.